Die Thüringer Landwirtschaftsministerin suchte das Gespräch mit Landwirten, um Sorgen und Nöte zu erfahren. „Ich mache den Job seit 23 Jahren und habe dabei extreme Höhen und Tiefen erlebt. Die gegenwärtige Lage ist so schlimm, wie noch nie“, sagt unser Geschäftsführer Silvio Reimann.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist auch für die Bauern vieles aus den Fugen: Die Märkte spielten verrückt, die Kosten gingen rasant rauf und nur teilweise ein bisschen wieder runter. Vom durch die Politik versprochenen Bürokratieabbau ist nichts zu sehen – im Gegenteil. Die Europäische Union plant Schritte, die selbst gestandene Verantwortliche des Bauernverbands beim ersten Hinsehen nicht mehr durchblicken. Noch hat unser Geschäftsführer und zugleich Hildburghäuser Vorsitzender des Regionalbauernverbandes seinen Optimismus nicht verloren.
Höher, schneller, weiter – ein gängiger Leitsatz in der landwirtschaftlichen Praxis, den unser Geschäftsführer Silvio Reimann schon lange nicht mehr verfolgt. Um aus dem Hamsterrad auszusteigen, strukturierte er unseren Betrieb um, passte den Viehbestand an die Anbaufläche an, öffnete die Milch-Land GmbH Veilsdorf für die Öffentlichkeit und führte Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ein.
Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij ist auf Sommertour. Sie machte auch in der Milch-Land GmbH Veilsdorf Station. Um die Getreideernte, die allerorts läuft, ging es dabei am Freitag allerdings nicht. Geschäftsführer Silvio Reimann und Tierproduktionsleiter Vito Benito Pfeifer hatten andere Themen gesetzt, die sie der Landwirtschaftsministerin mit auf den Weg gegeben wollten.
Hohe Kosten, viel Bürokratie und geringe Rohmilchpreise haben dafür gesorgt, dass sich die Zahl der Milchkühe im Freistaat drastisch reduziert hat. Es braucht klare Regelungen und Förderprogramme sowie eine staatlich verpflichtende Herkunftskennzeichnung, um den Verbrauchern die Kreisläufe beim Einkauf transparent zu machen. Verpflichtend angegeben werden muss das Herkunftsland bereits für viele Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse.
Ich habe einen Brief an den Bundeswirtschaftsminister Habeck sowie zwei Bundestagsabgeordnete geschrieben mit der Bitte, das Thema Biogas zu überdenken. Wir haben in neue Technologien investiert und sollen nun mit der sogenannten Übergewinnsteuer bestraft werden. Das ist unfair, weil wir kein normaler Stromanbieter und auch kein Atromkraftwerk sind.